Entwurmung bei Hund und Katze

Entwurmung bei Hund und Katze
Eine allgemein gültiges, für jeden Hund und jede Katze zutreffendes Entwurmungsschema gibt es nicht. Als Grundlage für ein informatives Gespräch mit Ihrem Tierarzt dienen die Empfehlungen der ESCCAP (das ist ein Expertenrat, der sich mit der Bekämpfung von Parasiten beschäftigt).

Bestimmte Faktoren können eine häufigere Entwurmung erforderlich machen, während andere ein weniger intensives Vorgehen rechtfertigen können. Bei der Erstellung des Maßnahmenplans sollten unter anderem folgende Aspekte berücksichtigt werden:

Alter, Zucht

  • Hunde- und Katzenwelpen tragen im Allgemeinen ein höheres Risiko an parasitären Infektionen zu erkranken und diese zu übertragen als erwachsene Tiere.
  • Trächtige Hündinnen können Spulwürmer und säugende Hündinnen Spulwürmer und den sehr selten vorkommenden Hakenwurm auf ihre Welpen übertragen. Säugende Kätzinnen können Spulwürmer auf ihre Welpen übertragen.

 

Haltungsform, Nutzung

Folgende Hunde- und Katzengruppen tragen ein höheres Risiko als einzeln im Haus gehaltene Kleintiere:

  • im Freien lebende Hunde und Katzen, sowie solche, die unbeaufsichtigten Auslauf haben
  • Hunde und Katzen, die gemeinsam mit anderen Tieren gehalten werden
  • Jagdhunde

 

Ernährung

  • Hunde und Katzen mit Zugang zu wilden Nagetieren, Schnecken, rohem Fisch oder rohem Fleisch und nicht ausreichend erhitzten oder gefrorenen Schlachtabfällen haben ein höheres Risiko als andere Tiere.

 

Wohnort und Reisen

  • Tiere können sich bei Reisen mit Parasiten des Ziellandes infizieren.
  • Während eines Aufenthaltes in einer Tierpension besteht – auch bei guten hygienischen Bedingungen – eine gewisse Gefahr einer Ansteckung mit Parasiten.

 

Auf Basis der spezifischen Voraussetzungen eines Tieres sollten Art und Umfang der Parasitenvorbeugung bzw. -behandlung besprochen und durchgeführt werden.

Wurmbefall von Hund und Katze - Gefahr für den Menschen

Da manche Würmer von Hunden und Katzen auch für den Menschen gefährlich sind, ist eine sorgfältige Wurmbehandlung auch zum Wohle der Besitzer geboten. Ein besonderes Zoonoserisiko (Krankheitsübertragung von Tier auf Mensch) besteht bei den weit verbreiteten Spulwürmern, da es hier nach Aufnahme infektiöser Spulwurmeier durch den Menschen zu einer Wanderung von Larven durch den Körper kommen kann. Werden bei dieser Wanderung Nervenbahnen, Auge und/oder Gehirn des Menschen befallen, kann dies ernsthafte gesundheitliche Folgen haben.

Infolge einer Infektion mit Bandwürmern kann es beim Menschen zu einer Zystenbildung in der Leber und/oder anderen Organen kommen. Die Infektion des Menschen findet über die orale Aufnahme von Wurmeiern statt. Menschen mit Kontakt zu Hunden und Katzen sollten über die Gefahren dieser Zoonosen aufgeklärt werden und wissen, dass bei bestimmten Personen erhöhte Infektionsrisiken bestehen, z.B. bei Personen mit spezifischen verhaltensbedingten (z.B. Säuglinge, Kleinkinder, behinderte Menschen) oder berufsbedingten (z.B. Tierpfleger, Förster) Einflüssen.

 

Wichtige präventive Maßnahmen zum Schutz vor Zoonosen sind:

  • persönliche Hygiene (z.B. Händewaschen, Gartenarbeit mit Handschuhen)
  • kein Verzehr von rohem, ungewaschenem Gemüse, Früchten oder Pilzen
  • tierärztlich verordnete Maßnahmen wie regelmäßige angemessene Parasitenbehandlungen von Hund und Katze
  • konsequentes unschädliches Beseitigen von Hunde- und Katzenkot, sowie unter Umständen weitere Maßnahmen gegen eine Umweltkontamination mit Wurmstadien
  • Vermeiden einer Exposition, insbesondere von Kindern, in mit Wurmstadien kontaminierten Umgebungen (z.B. Meidung von Hundewiesen, kotkontaminierten Gärten oder Spielplätzen bzw. Sandkästen).

Bekämpfung/Medikation bei Wurmbefall

  • Hundewelpen sollten beginnend im Alter von 2 Wochen mit einem geeigneten Medikament behandelt werden. Anschließend wird die Behandlung in 2-wöchigen Abständen bis 2 Wochen nach dem Absetzen wiederholt.
  • Katzenwelpen sollten beginnend im Alter von 3 Wochen mit einem geeigneten Medikament behandelt werden. Nach bisher vorliegenden Erfahrungen empfiehlt sich auch hier die fortlaufende Behandlung in 2-wöchigen Abständen bis 2 Wochen nach dem Absetzen.
  • Säugende Hündinnen und Kätzinnen sollten gleichzeitig mit der ersten Behandlung ihrer Nachkommen behandelt werden, da sie parallel zu ihren Welpen Infektionen entwickeln können.

 

Für erwachsenen Hunde und Katzen stellt ESCCAP Folgendes fest:

  • Über eine mindestens erforderliche Anzahl an Entwurmungen unter unterschiedlichen Bedingungen stehen derzeit keine gesicherten Daten zur Verfügung. Ein- oder zweimalige Behandlungen pro Jahr haben jedoch in epidemiologischen Studien innerhalb der untersuchten Populationen im Durchschnitt keine ausreichende Wirkung gezeigt.
  • Gesichert ist, dass mit einer monatlichen Entwurmung der Befall mit Spulwürmern weitgehend ausgeschlossen werden kann. Eine monatliche Entwurmung kann daher in Einzelfällen – bei hohem Infektionsrisiko (zahlreiche Infektionsmöglichkeiten, regelmäßig unbeaufsichtigter Auslauf) und engem Kontakt in Familien mit Kleinkindern – angezeigt sein. Eine monatliche Entwurmung kann aus diesem Wissen heraus jedoch nicht pauschal empfohlen werden. Vielmehr gilt es für jedes Tier eine individuelle Risikobewertung vorzunehmen und dann zu entscheiden, falls dies als erforderlich eingeschätzt wird, zu welchen Zeitpunkten eine Entwurmung des betreffenden Tieres erfolgen soll.

ESCCAP-Schema zur individuellen Entwurmung

Das ESCCAP-Schema dient der Ermittlung individueller Entwurmungsfrequenzen für einzelne Hunde und Katzen. Der exakte individuelle Infektionsstatus und der Erfolg der Behandlungen können nur über Kotuntersuchungen ermittelt werden. Ohne Diagnostik lassen sich die individuelle Situation eines Tieres und die daraus resultierende empfohlene Entwurmungsfrequenz lediglich schätzen. Ist das Infektionsrisiko unbekannt oder können Infektionen grundsätzlich nicht durch diagnostische Untersuchungen ausgeschlossen werden, sind mindestens 4 Behandlungen pro Jahr zu empfehlen.

Die beiden folgenden Bilder (Vollansicht bei Klick auf die Bilder) stellen ein grundsätzliches Schema zur Risikoeinschätzung und Häufigkeit der Entwurmung von Hunden und Katzen dar. Quelle: http://www.esccap.de/

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